Schwarz und Weiß, als Grundstein für das Gleichgewicht

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SakuramboOo
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Schwarz und Weiß, als Grundstein für das Gleichgewicht

von SakuramboOo am 06.02.2010 13:47

Schwarz und Weiß
Als Grundstein für das Gleichgewicht


Einst herrschte ringsum weit und breit, beim Schloss in Mytik, ein König über das weite Land und dessen Bevölkerung. Damals war Gut und Böse noch stark getrennt und konnte niemals eins sein. Der Name des Königs war Dunhan. Im Grunde wollte er seinem Volk nichts Schlechtes, jedoch war er ein böser König und er beherrschte auch die schwarze Magie. Seine Gemahlin gebar ihm einen Sohn, dessen Namen war Aryn. Eines Tages erkundete Aryn, welcher damals etwa sieben Jahre alt war, den weiten Wald, welcher sich vor den Stadtmauern befand. Der Wind wehte das herabgefallene Herbstlaub umher und Aryn betrachtete die Blätter. So geschah es, dass sein Blick auf eine Art Baumhaus fiel. Eilig und selbstverständlich auch neugierig, kletterte Aryn den Baum hinauf und huschte geschwind zu der Tür. Sie war verschlossen. Die Neugier in dem Jungen stieg und so klopfte er kräftig, wie es sich für einen zukünftigen König gebührte, gegen die Tür. Sogleich öffnete sie ein alter Mann, welcher sprach: „Sei gegrüßt Junge. Ich bin Laubian , ein Magier über die Farben!“ „Ein Magier über die Farben? Wie soll das gehen?“, wollte Aryn wissen. Darauf meinte Laubian: „Die Zeit wird dir dies noch zeigen Junge und nun weiche fort von hier. Ich wünsche mich auszuruhen.“ Der Junge nickte nur und schwieg. Er mochte es zwar nicht, wenn man ihm eine richtige Antwort verweigerte, doch er hielt dennoch inne. So stellte Laubian zwei Eimer mit Farbe auf das Geländer, welcher das Baumhaus umrandete. Darin waren zwei verschiedene Farben enthalten, diese waren schwarz und weiß. Dann ging er fort und legte sich etwas abseits der vielen Bäume auf eine dicht mit Blumen übersäte Wiese. Aryn wollte warten, bis der Mann wiederum zurück kam und so lehnte er sich gegen den Stamm des Baumes, welcher das Baumhaus in seiner Baumkrone trug. Der Wind tobte immer mehr, jedoch dauerte es nur kurze Zeit, bis Aryn einschlief. Die zwei Farbeimer, welche auf dem Geländer standen, fingen kräftig an zu wackeln. Von jeder Farbe fiel jeweils ein Tropfen hinab und landete auf dem schlafenden Jungen. Von ganz alleine bewegten sich die beiden Farben von Aryn’s Arm zu der Rückseite seines Halses. Dort angekommen, wurden sie eins mit seiner Haut. Auf seinem Genick wurde ein Symbol sichtbar, das YinYang-Zeichen.
Dieser Vorfall blieb für Aryn unbemerkt, denn seine langen blonden Haare verdeckten das neue Symbol auf seinem Genick. Die Jahre vergingen und es geschah nichts sonderlich Interessantes. Als Aryn 29 Jahre alt war, starb sein Vater und so musste er selbst den Thron besteigen. Er regierte viele Jahre und sein Volk wunderte sich, weil er so gerecht und gütig zu den Bewohnern war und auch so grausam zu seinen Feinden sein konnte. Eines Tages stand der Magier Laubian, welcher bereits die Hundert-Jahres-Grenze erreicht haben musste, vor ihm und sprach: „Mein junger König, eure Güte und eure Grausamkeit habt ihr gelernt gerecht aufzuteilen. Dies verdankt ihr einzig und allein den Farben. Damals, als kleiner Junge, habt ihr nicht verstanden, wie ich ein Magier von Farben sein kann, doch ich glaube, nun wisst ihr es sehr wohl.“ Aryn verstand und gab das Wissen seiner Erfahrung an seine Nachfolger weiter. Seitdem ist klar, dass die Farben für das Umfeld wichtig sind, denn sie bestimmen die Lage von Gut und Böse. Nur der Richtige Ausgleich ist der Schlüssel zum Gleichgewicht des Seins.




© Justine Kiem

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